Freitag, 22. September 2023

Wie wenn das Leben wär nichts andres (Storm)

 


Wie wenn das Leben wär nichts andres
Als das Verbrennen eines Lichts!
Verloren geht kein einzig Teilchen,
Jedoch wir selber gehn ins Nichts!

Denn was wir Leib und Seele nennen,
So fest in eins gestaltet kaum,
Es löst sich auf in Tausendteilchen
Und wimmelt durch den öden Raum.

Es waltet stets dasselbe Leben,
Natur geht ihren ew'gen Lauf;
In tausend neuerschaffnen Wesen
Stehn diese tausend Teilchen auf.

Das Wesen aber ist verloren,
Das nur durch ihren Bund bestand,
Wenn nicht der Zufall die verstäubten
Aufs neu zu einem Sein verband.

Theodor Storm: Gedichte

Menschen, die man liebt

 Menschen, die man liebt,

sind wie Sterne.

Sie können funkeln

und leuchten noch lange

nach ihrem Erlöschen.

(Trauertexte)

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